Zwischen Rampenlicht und Rabattcode

15. April 2025

Zwischen Rampenlicht und Rabattcode

Warum Werbung heute manchmal schmunzeln lässt – und wie sie wieder Wirkung entfalten kann

Werbung heute ist… sagen wir: kreativ. Sie taucht plötzlich auf dem Klo zwischen zwei TikToks auf, flüstert uns beim Einschlafen in True-Crime-Podcasts ins Ohr oder springt im Yoga-Reel als Proteinpulver-Moment aus der Tiefenentspannung. Wir leben in einer Zeit, in der jede:r Werbung macht – ob bewusst oder aus Versehen.

Da zeigt die Influencerin morgens ihr neues Matcha-Set, mittags ihre Buchhaltungssoftware und abends ihren „neuen Duft für starke Frauen mit Vision“. Authentisch natürlich – mit Affiliate-Link. Und irgendwo in all dem stehen Unternehmen, die hoffen, dass jemand auf „Jetzt kaufen“ klickt.


Werbung ist menschlich geworden.

Nur manchmal ein bisschen… zu sehr.

Denn was ursprünglich als Dialog gedacht war – Marke trifft Mensch –, ist inzwischen oft zu einem Alltagsrauschen geworden, bei dem kaum noch jemand weiß: Was ist eigentlich Werbung – und was nicht?

Wir liken, scrollen, speichern, überlesen – und wissen am Ende nicht, warum wir plötzlich Lust auf eine proteinreiche Tiefkühllasagne mit Lavendelaroma haben.


Und dennoch: Werbung kann mehr. Viel mehr.

Gute Werbung ist keine Dauerbeschallung. Sie ist wie ein Gespräch auf Augenhöhe. Sie weiß, wann sie still ist – und wann sie etwas zu sagen hat. Sie berührt, inspiriert, bleibt im Kopf. Sie bringt Menschen dazu, sich gesehen zu fühlen, nicht nur beworben.

Dazu braucht es allerdings etwas, das in der heutigen Geschwindigkeit schnell verloren geht: Sprache mit Substanz. Texte, die nicht schreien, sondern sprechen. Worte, die nicht ablenken, sondern ankommen.


Zwischen Content-Flut und Wortwitz: Was Werbung heute wirklich braucht

In einer Welt voller Storys und Slides braucht Werbung keine neuen Superlative – sondern echte Klarheit. Keine Buzzwords, sondern Botschaften. Und vor allem: das Vertrauen, dass man mit weniger manchmal mehr sagt.

Was Werbung heute verbessern könnte?

Weniger „Wir sind die Besten“ – mehr „Das haben wir für dich gelöst.“

Weniger „Jetzt sofort“ – mehr „Wenn du bereit bist.“

Weniger Text, der klingt wie KI – mehr Text, der klingt wie Mensch.


Fazit:

Werbung darf gern witzig sein. Oder klug. Oder berührend.

Nur bitte nicht beliebig. Und nicht so laut, dass niemand mehr zuhört.

Denn am Ende erinnern wir uns nicht an die 30. Rabattaktion.

Wir erinnern uns an ein Gefühl. Und genau das beginnt mit einem guten Text.


Sie möchten, dass Ihre Texte genau das tun – berühren, bewegen, überzeugen?

Dann schreiben Sie mir gern. Ich freue mich darauf, Ihre Worte gemeinsam mit Ihnen auf den Punkt zu bringen – mit Stil, Struktur und einem Augenzwinkern.



Herzlich, Mila Hua

Lektorin für Unternehmen, Autor:innen und alle, die mit Sprache mehr erreichen wollen.

von Mila Hua 15. April 2025
Ein Gespräch im Bus: Zwischen Bluetooth-Box und Achtsamkeit Neulich im Bus. Berlin, irgendwo zwischen Hermannplatz und dem Gefühl, dass gleich jemand seine Bluetooth-Box einschaltet. Zwei Jugendliche unterhalten sich. Erst klingt es nach dem gewohnten Soundtrack urbaner Kommunikation: „Ey Digga, weißt du wie krass?“ – „Ich schwöre, Bruder, das war geisteskrank.“ Ich war kurz davor, auf Durchzug zu schalten – bis es plötzlich stiller wurde. Inhaltlich.
von Mila Hua 14. Juni 2021
#Substantivierter #Infinitiv – groß, klein, getrennt, zusammen? 🔝 Ich hoffe, den meisten Leser:innen ist bewusst, dass #Verben im Infinitiv immer kleingeschrieben werden. Es sei denn, es handelt sich um eine #Substantivierung. ❕On a side note: Bei der Substantivierung handelt es sich um einen Infinitiv, der mit einem Artikel oder Adjektiv oder einer Präposition verknüpft ist. In diesen Fällen wird die #Großschreibung verwendet: „Das ist ja zum Haareraufen!“ „Verrat mir doch dein Rezept zum Schlankwerden!“ „Die Zeit vorm Ins-Bett-Gehen vergeht immer so schnell.“ 💯 Im letzten Fall muss natürlich durchgekoppelt werden. Hierbei schreibt man das erste und letzte Wort groß, aber sämtliche Wortarten innerhalb des Gebildes, die sowieso kleingeschrieben werden, bleiben auch klein: das Löcher-in-die-Luft-Starren. 🤔 Wie würdet ihr die #Großschreibung/#Kleinschreibung/#Zusammenschreibung bei „Auto fahren“ bzw. „Autofahren“ rechtfertigen? 💛 Für mehr Informationen besucht mich auf Facebook unter „Lektorat Mila Hua“ oder auf Instagram @die.lektorin. #Lesen #Schreiben #TexteOptimieren #LektoratMilaHua #Bildung #HalloIBims #FrauOberClever
von Mila Hua 14. Juni 2021
Eine ehemalige Nachrichtensprecherin dachte immer, es heiße „im Februar diesen Jahres“ und hat diesen Fehler bis zu ihrem Ruhestand fortwährend angewandt – bis dann erst die Erkenntnis ihreS Irrtums kam. 🔂 Diese falsche Verwendung des #Genitivs passiert nicht nur der oben genannten Dame, sondern auch etlichen Journalist:innen, die immerzu vom „Beginn diesen Monats“ oder „Ende diesen Winters“ schrieben/sprachen. 🤓 An dieser Stelle sollte eine kleine Ansprache zur Verbreitung des falschen Genitivs erfolgen. Denn der Genitiv des sächlichen Demonstrativpronomens „dieses“ und des männlichen Demonstrativpronomens „dieser“ lautet in beiden Fällen – surprise – „dieses“. Es ist folglich nicht verwunderlich, dass dies ebenso für „jenes“und „jener“ gilt. Grammatisch korrekt heißt es „Mitte jenes Monats“ und „im Verlaufe jenes Tages“. ❌ Was dennoch etwas verwirren kann, ist die Analogiebildung zu „letzten Jahres“ oder „nächsten Monats“. Sie ist hier fehl am Platz, da es sich bei den letztgenannten Fällen um Adjektive handelt, denen auch ein Artikel vorangestellt werden könnte: Man kann sagen „des letzten Jahres“, aber nicht „des diesen Jahres“. 😵 Obwohl sich der falsche Gebrauch des Genitivs gekonnt in der Standardsprache und in den alltäglichen Sprachgebrauch etabliert hat, wird vom Duden nach wie vor „dieses Jahres“ empfohlen. ❓Setzt ihr lieber auf grammatische Correctness, oder ist es sinnvoller, mit dem Wandel zu gehen? 💛 Für mehr Informationen besucht mich auf Facebook unter „Lektorat Mila Hua“ oder auf Instagram @die.lektorin. #Lesen #Schreiben #TexteOptimieren #LektoratMilaHua #Bildung #HalloIBims #FrauOberClever
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